Hoch über dem Wellsee

Die Ursprünge des Elmschenhagener Friedhofs reichen bis ins Mittelalter zurück. Hoch über dem Wellsee stand bereits 1327 eine kleine Kirche, rings umgeben von Gräbern.


Friedhof mit großem Einzugskreis

Mehrere hundert Jahre später scheint dieser Kirchhof zu eng geworden zu sein. Es entstand 1866 die Maria-Magdalenen-Kirche und wenige Jahre später in unmittelbarer Nachbarschaft der heutige Elmschenhagener Friedhof. Über die Umstände ist wenig bekannt, gesichert ist, dass im November 1872 die ersten Beerdigungen dort stattgefunden haben.

In den ersten Jahrzehnten wurden nicht nur die Toten aus dem direkten Umfeld hier beigesetzt, sondern beispielsweise auch Menschen aus Gaarden, den Ostuferdörfern Ellerbek, Wellingdorf und Neumühlen-Dietrichsdorf, genauso wie aus Rönne oder Meimersdorf. Diese späteren Kieler Stadtteile erhielten mit der Zeit teils eigene Friedhöfe.

Schutz im Zweiten Weltkrieg

Im Laufe der 1930er und 1940er Jahre wurde aus dem behäbigen Dorf Elmschenhagen eine weitläufige Siedlung, hauptsächlich für die Mitarbeiter der Werften. Die Nationalsozialisten ließen das Reihenhausviertel im Norden und die Wohnblöcke im Süden des Kieler Stadtteils errichten. Bis zu 2500 Bewohnern dienten die Bunker unterhalb des Friedhofs während des Zweiten Weltkriegs als Schutzraum vor den Bombenangriffen der Alliierten. Dabei wurde auch das Gelände selbst in Mitleidenschaft gezogen: Die Kapelle und alle weiteren Räume wurden zerstört. Im Juli 1950 weihte der Kieler Propst Hans Asmussen die heutige Thomaskapelle ein. Sie ist bis in die 1970er Jahre stetig erweitert worden. Auch der Friedhof ist gewachsen auf nunmehr 13,9 Hektar.

Besondere Grabsteine

Vom ersten Elmschenhagener Friedhof erhaltene Grabsteine sind rund um die Maria-Magdalenen-Kirche angeordnet. Was aus den Anfängen des heutigen Friedhofs bewahrt werden konnte, findet sich rechterhand der Kapelle. Neben den ersten Grabsteinen der Familien Dreis, Schliebs, Michelsen und Röer hat dort auch die Statue eines jungen Mädchens (Datum unbekannt) ihren Platz gefunden.

Weitere Fragmente finden sich im Feld xx, unweit davon erinnert eine Stele an die erste Bestattung 1872.